“Blue Moon” 2011

Wie so die glücklichen Zufälle im Leben sind, kommen die glücklichen Momente eher unverhofft und dann um so mehr in unser Leben.

Januar bis Mai  2011

Ruhig steht die Colvic Atlanta auf Ihrem Bock in Strijensas, auch der Brand in Moerdijk hinterläßt keine Spuren. Der Segelmacher macht ein neues Cockpit-Tent, Segelhussen und der Slürf für die Genua werden auch erneuert.

Was ein Frühjahr 2011, zuerst unser Sonnenurlaub auf Teneriffa, dann der Umzug meiner Eltern in eine neue Wohnung, zwischendurch nach Zürich und Dublin und da war doch noch was ??

Frühjahrsputz incl. neues Antifouling und Rudersanierung, innen mit Neulackierung des Bodens und Einbau der neuen Teile. Da die Wasser- leitungen vor unserer Zeit einmal nur provisorisch repariert wurden, bauen wir neue Schläuche für kalt/warm Wasser ein und weil wir einmal dran sind, auch eine neue Cockpitdusche.

Am 27-05 ist es dann soweit, der Kran läßt uns wieder ins Wasser, der Motor springt sofort an und es geht aufs Hollandsche Diep, um den letzten Teil der “Enttaufung” vorzunehmen. Der Vulkanstein aus Teneriffa mit dem alten Schiffsnamen wird versenkt, nun steht der Taufe nichts mehr im Wege.

Heute am 28-05.2011 wird die Taufe durch Irene und Kees durchgeführt. Lange haben die Beiden eine Erklärung zu “Blue Moon” gesucht und auch gefunden, mit dem Taufspruch “ zu einer guten Fahrt und immer eine handbreit Wasser unterm Kiel”  konnte dann zum gemütlichen Teil übergegangen werden, der bei einer Chinesisch/Indonesischen Reistafel endete.

Nun liegt “Blue Moon” in seiner Heimatbox in Den Bommel, alle fragen, ob ein neues Schiff da liegt, nun, man sieht was ein “wenig”  Pflege aus- machen kann.

Taufurkunde


Nun beginnen die Fahrten....

2011

Voorjaarstocht Pingsteren naar Sint Annaland
so wie wir es gesagt haben, haben wir 2 “Pittermännchen” mit leckerem
Bolten Landbier gebunkert. Los geht es am Samstag Morgen um 8 Uhr ;)
 

Unsere Fahrt zur Haringvlietbrücke mit Durchfahrtshöhe von 13:50 m geht weiter durch die Volkerakschleuse ( 4 Schiffe und das Pfingst- samstag! ) dann zur Karmmer-Schleuse, auch hier nur” 8” Schiffe. Es geht sehr schnell, obwohl eine Schleuse ausgefallen ist.

An Bruinesse vorbei nach Sint Annaland, hier ist ein Steiger für uns reserviert und ruck zuck liegen 9 Schiffe am Steg. Als erstes ist ein Museumsbesuch im Ort angesetzt und unser Trupp schlängelt sich durch den kleinen Ort. Interessante Dinge aus den letzten Jahrhunderten und ein Schwedenhaus, daß nach der Überflutung 1953 gespendet wurde, war bestaunenswert.

Zurück im Hafen schauten alle zu den 2 “Pittermännchen” die sich außen heiß anfühlten aber innen schön kaltes Landbier spendeten. Da tranken doch glatt die Weintrinker mit an dem süffigen Bier, die Runde wurde immer lustiger und nach 1 3/4 Stunden, hieß es “ op is op “ . Da die Sonne auch ihr bestes gab, waren alle von den 2 Std. begeistert und ob ich noch mal solch leckeres Bier mitbringen könnte ??????

Nach dem gemeinsamen Abendessen fielen alle müde in die Koje, denn schon Morgen früh um 10 Uhr gab es “Koffie en Geback” für alle.

Wir sind um 12 Uhr dann aus dem Hafen vertreckt und gemütlich durch die Krammerschleuse ( diesmal voll bis zum letzten Fleck ) nach Benedensas und dem Steebergse Vliet, leider ohne freien Poller, nach Steenbergen in den Hafen gefahren.

Trotz des angesagten Regens, sind wir trocken am nächsten Mittag zurück nach Den Bommel und konnten noch Vieles am Boat erledigen, schön das alles so vertraut wird.

Mal ein anderes Wochenende, daß durch Firmentermine anders abgelaufen ist und uns den lang ersehnten Besuch mit den Eltern ermöglichte, die das “Böötchen” nun mal bestaunen konnten.

Ohne Schwierigkeiten kommen die Eltern aufs Boot und genießen ein zweites Frühstück, schön das Sie nun wissen, wo wir uns am Wochenende aufhalten. Von hier geht es an den Strand von Rockanje und nach Brille.

Juni bis September  2011

Nun starten wir in den niederländischen “Winter”, anders ist dieses Jahr wohl der Sommer nicht zu bezeichnen, oder ?

Nun wir nehmen uns für die 14 Tage eine Runde von DB nach Texel und dann durch das Ijsselmeer wieder zurück vor, aber was wird daraus?

Von DB segeln wir den ersten Tag nach HvS und finden einen Platz an der Boje, die Wettervorhersagen Wind NW 2-3 drehend auf NOO 3.

Prima, ab zur Schleuse und dann nach 4 Stunden warten, wird bei Ebbe geschleust, Ruhige See erwartet uns und die einzigen großen Wellen werden vom Sandbagger vor dem neuen Hafen in Rotterdam erzeugt. Die Schifffahrtslinie ist schnell überwunden, bevor ein Tross von 5 Schiffen einlaufen will. Wir kreuzen in die Nacht hinein und der Wind frischt weiter auf, NW4 dann konstant auf 5 mit 6er Böen, nun es soll ja eine Drehung auf NOO geben, doch Aerolus meint es nicht gut mit uns, schickt einen Trog Richtung Scheveningen und wir mitten drin !

Die Nacht wird anstrengend, immer gegen an kreuzen und keine Höhe verlieren und das alles bei der ersten Nachtfahrt von Ulrike mit kleiner Crew !! Es wird langsam hell, immer noch Wind aus dem gleichen Quadranten, die  Vorhersage bleibt bei NW 5-6 ! Schnell treffen wir die Entscheidung und fallen ab in die Hafenmündung von Ijmuiden, wir sind doch flexibel.  In der Yachtenschleuse sind wir nun mit 2 Booten, kurz nach der Schleuse legen wir an, Kaffee kochen, frühstücken und den weiteren Verlauf des Urlaubs besprechen, doch halt “ Maag wij aan boad komen ? ; OK ; waar komt u vandaan? “  Ja, zum ersten mal werden wir von der Douane kontrolliert alles  ganz nett und ohne Probleme. Wir haben sogar ein Zollpapier dabei , was der Neuzöllner noch nie gesehen hat, der erfahrene Kollege erklärt, daß diese Bestätigung heute nicht mehr ausgestellt wird. Ausbildung Nr.1 beendet, nun kommt noch ein Pärchen zu uns und wollen unsere Pässe sehen ! Alles OK und als dann noch ein Ausbildungsboot kommt, vereinbaren wir, daß nun endlich Frühstückszeit ist und man könne doch ein anders Boot suchen ! Haben Sie dann auch getan ! Eben freundlichen Niederländer !

Bei den Aussichten entschließen wir uns, Amsterdam einen Besuch abzu- statten und rufen im Aerolus Hafen an und vereinbaren einen Boxenplatz herrlich, denn der Hafen war überfüllt und die anderen Schiffe mußten ins Päckchen ! Zwei Tage Amsterdam incl. portugiesisches Essen, platte Füße, nasse Haut, viel Regen, auch Sonne etc.....

Nun wollten  wir weiter und da die Aussichten alles andere als rosig waren, sollte die Route über Harlem ausprobiert werden. Angekommen vor der ersten Brücke hörten wir über Marifon, daß die Brücke heute nicht repariert werden könne, also auf nach Amsterdam und Vorbe- reitung auf die Nachtfahrt durch die Grachten. Bis dahin hatten wir aber noch ein Problem zu lösen, Ulrike hatte sich stark die Blase entzündet und wir suchten einen Arzt. Zum Glück gab es in der Nähe eine Polizeistation und da wurde uns schnell geholfen, sogar bei dem Arzt wurde angerufen und ein Termin vereinbart! KLASSE ! Auch hier ging es schnell und ohne lange Wartezeit, das Labor stellte die Entzündung fest, der Arzt schreibt das Rezept und am Schalter der hauseigenen Apotheke gibt es die Medikamente !

Bei strömenden Regen geht es um 24 Uhr statt um 2 Uhr los, ein neues Durchfahrt-System soll probiert werden. Mit 15 Seglern und einem 80m Frachter starten wir die Durchfahrt, wie üblich gibt es bis zur zweiten Brücke immer die, die doch noch schneller sein wollen als alle anderen, dann merken auch die, es geht nun mal immer nur “Stückchen für Stückchen” . Endlich erreichen wir die Abschluß-Schleuse und machen danach sofort fest und schlafen eine Runde.

Zur Mittagszeit nehmen wir die Brücke in Shipol und fahren weiter. Die Sonne kommt heraus und machen am Braassemeremeer im Regatta- Zentrum fest, bleiben für 3 Tage. Hier probieren wir die Kickboards aus und haben nicht nur Spaß, sondern auch am nächsten Tag Muskel- kater !

Ein Sonnentag später - es regnet wieder - nehmen wir, nach dem tanken, die erste Öffnungszeit der Brücke mit und treffen dort die Segler, die die Nacht durch Amsterdam und dann weiter gefahren sind. Dieser Trupp bleibt zusammen durch Gouda - Alpen a d Ijssel - Alblasserdam - hier gehen wir in den Hafen und finden für die nächsten 3 Tage einen schönen Platz. Uns kommt die Idee alte Bekannte anzurufen, um Sie zu einem Glas Wein an Board einzuladen, es war ein schöner Abend und der nächste folgte mit einem Abendessen bei Astrid + Piet. Wir waren  auch auf dem Friedhof, mit Blümchen für Mariechen und Hermann sowie Annemie und Arie, unserer Niederländische Verwandschaft .

Von Alblasserdam ging es wieder zurück nach Den Bommel, wir haben uns Zeit gelassen und das Schiff klariert und gereinigt. Am Donnerstag zurück in Kleinenbroich, nun ja, der nächste Sommer kommt bestimmt !

Eine Auszeit mit Michelle und Rene´ haben wir dann genommen, von Dienstag bis Sonntag, eine Runde durch den Haringvliet, Ulrike ist Freitagabend nachgekommen und so haben wir 4 noch schöne Stunden verbracht.

Ach ja, daß wollten wir noch erzählen : Samstag ein traumhafter Segelwind aus S mit 2-3 WS, alles gesetzt und ab Richtung Stellendam, unterwegs Irene + Kees getroffen und vereinbart, daß wir uns an einer Boje oder an der Schleuse Volkerak treffen. 3 Stunden in Richtung Ost gesegelt und dann ein Anruf von Kees “ wir haben eine Moorigtonne ergattert”, nun gut wir dahin, die Segel geborgen und den Motor ge.... nix tat sich nur klick klick klick.  Mit Besan und kleiner Fock Richtung Boje. Ulrike hatte nur einen Versuch diese zu fangen mit dem Bojenharken, dieses klappte auch sofort. Nachdem Grampus bei uns festgemacht hatte und wir unser “Kopje Koffee” getrunken hatten, versuchten wir den Motor zu starten, aber alles half nichts. Der Anlasser saß fest. Grampus wurde zum Schlepper und so kamen wir wieder Abends in die Box. Ernst angerufen und er kam am Sonntag und baute den Anlasser aus. Mittlerweile, nach der Revision, läuft wieder alles. Bei Neutmast wurde die Dreifarbenlaterne in Gang gesetzt und Ernst hat die neue Ebersbächer Heizung eingebaut.

An dem Mosselrace konnten wir nicht teilnehmen, da waren wir in Bodrum, daß ist eine neue schöne lange Geschichte !

Der Herbst entschädigt mit mehreren sonnigen Wochenenden und unserer ersten Nacht an der Boje, vor dem Vogelschutzgebiet HvS.

Endlich in der Sonne unter Vollzeug segeln und weiter mit dem Schiff vertraut werden. Leider ist auch diese Jahr einmal zu Ende und es geht wieder nach Strijensas in den Hafen. Dieses Mal beim Kranen, keine Überraschungen, alles in Ordnung und Blue Moon wird an seinen Winterplatz gestellt. Nun noch eine neue Abdeckung über das Schiff und der Winter kann kommen.

Was ist noch bis zum Frühjahr zu tun, der Boden muß noch einmal gestrichen werden, an der Elektrik werden Spagetti entwirrt und mal sehen, vielleicht kommen neue Seitenfenster in den Decksalon. Das geht auch alles gut zu machen, denn wir liegen ja trocken und die Dieselheizung funktioniert. ;))

 

Zürück

Würfel Blue Moon