Ein eigentlich erst für die nächsten Jahre angedachter Traum wurde ungeplant real.
Wie so die glücklichen Zufälle im Leben sind, kommen die glücklichen Momente eher unverhofft und dann um so mehr in unser Leben.
Juli 2010
Nachdem wir in Schweden 2 Wochen mit dem Trimaran durch die Scheren geheizt sind und “Camping auf dem Wasser” bei karibischen Temperaturen und
Segelspass ohne Ende erlebt haben, durfte Berhard mit Familie noch mal 3 Wochen dranhängen ( welch glücklicher Mensch! )
Wir starten im neuen, alten Schiff einer Colvic Atlanta als erstes mit einer Entrümpelungs-Aktion und der Aufnahme aller Maße der Inneneinbauten, wo passt was
hin? wie können wir was verstauen? wo finden wir es wieder?
Die Inneneinrichtung ist noch von sehr guter Qualität, aus Vollholz, mit sehr guten Spaltmaßen und schönen Oberflächen. Vieles jedoch muß
erneuert werden bzw. ist zu überarbeiten.
Kühlschrank,Ofen,Heizung etc.
Einige Wochenenden sind nun für die Instandhaltung und Verschönerung eingeplant, bis jetzt haben wir schon viele Dinge
erledigt, es reizt schon einmal segeln zu gehen..
August 2010
so, nun haben wir mit Rene´s Hilfe den neuen Ofen und den Kühlschrank eingebaut. Dabei wieder neue Leitungen und verborgene Kisten entdeckt.
Der Zustand der Colvic Atlanta ändert sich schneller als gedacht, Teppiche sind angefertigt, in den Schaps sind Körbe und Dosen verteilt, im Bad ist ein neuer
Handtuchhalter und einer der Feuerlöscher angebracht. Die Wände sind gereinigt und die Wand an der Essgruppe erhält das lange fürs Schiff vorgesehene Bild, die neuen Schiffsuhren und ein paar Kleinigkeiten.
Die Teppichreinigung im Schlafbereich war anstrenget doch lohnens- wert, das klarieren des Deckshauses war auch nicht ohne. Bei E-Bay ist der Kompass und das
Funkgerät gut verkauft worden.
September 2010
Das erste komplette Wochenende und dann noch 2 zuätzliche Tage. Am Samstag kamen Irene und Kees zu uns an Board, 4 Hände mehr zum “uffenen” alles
wurde noch einmal klariert. Die Segel angeschlagen und ab ging es aus der Box. Gegenüber vor Tiengemeten liegen 3 Mooring- bojen, diese sind nun unser Ziel. Anfahren aus allen Richtungen und wie können wir das
Schiff dort leicht befestigen. Weiter geht es gegenan mit Groß und Genua, Winkel ? erst mal 80, dann 60, hin bis zu 45 Grad, daß ergibt einen vernünftigen Wendewinkel von 90 Grad. Es geht noch mehr, aber dann
mit zusätzlichem Besan. Durchs “Vuijle Gat” mit Genua + Besan herrlich ruhiges segeln. Nun zur Haringvliet- Brücke, 13m steht auf dem Schild -- passt -- da wir mit 12,60 m Höhe + 10 cm Zugabe von RWS genug Luft haben, sobald das 13 m Schild angeflutet ist, nehmen wir
doch lieber die Klapp- brücke. Durch die Volkerark-Schleuse und festgemacht. Oh, wie gut schmeckt heute Irenes “CilliconCarne” mit einem guten Tropfen Rotwein!
Der zweite Tag wird ruppig, von WS 4 nach 6 und Böen von 7, ab nach Dintelmond, durch die Schleuse und im engen Hafen gedreht, gut das ich schon die
Schokoladenseite kenne. Unsere Hilfscrew verläßt uns und nun sind wir auf uns allein gestellt. Durch die rauhen Wellen geht es nach Ooltgensplaat, gut das wir innen steuern können, so genießen wir den Kaffee im Trockenen. Das
pitoreske Städtchen ist immer einen Stop wert. Der Hafenmeister ist uns ein alter Bekannter, wir können an der Kade liegen bleiben. Nach einer ruhigen Nacht pfeift der Wind morgens schon ganz odentlich. Wir
entschließen uns nach Middelharnis zu segeln, aber erst mal durch die Schleuse bei WS 6 von Achtern. Achterleine eingehackt und schon liegen wir sicher an der Wand - unter der Brücke durch und ab in Richtung Middelharnis. Hier im Hafenkanal liegt eines der
wenigen Schwesterschiffe, leider keiner an Board, wird sich bestimmt im nächsten Jahr ein “praatje” ergeben. Irgenwie kommt man vom Stadtbummel immer wieder mit einer Ein- kaufstüte zurück, diesmal
u.a. mit einem tollen beschichtetem Wok und .... Nebel empfängt uns am nächsten Morgen, Zeit genug, um im Hafen- kanal wenden zu üben und bis Den Bommel steuern wir verschiedene Punke an und versuchen die
Reaktionen des Schiffes genauer zu kontrollieren, Aus einer Unterschrift wird eine Linie mit samften Bögen in die nächste Richtung. Nun zum I-Punkt: rückwärts in die Box um den Pfahl herum ... besser als gedacht im
ersten Anlauf und denn die Frage: “Warum hast Du das Bugstrahlruder nicht gebraucht ?” Oh, hatte ich doch ganz vergessen !! ging ja auch ohne !!
Oktober 2010
Nach langen Recherchen im Internet fanden wir einen Thonycroft Experten und dieser schraubte an einem Dienstag etliches an Ver- schleißteilen vom Motor ab und am
nächsten Mittwoch wieder an. Der Motor läuft” nettches, rustig” und ohne Qualm, sollte also die nächsten Jahre gut laufen. Fehler war ein Relais, daß für 30A ausgelegt aber 70A benötigt hat.
Auf geht es in den Winterhafen, Samstags noch viel Wind, doch am Sonntag, bei zwar nur 12° Grad aber lachender Sonne nach Strijensas. Segel trocken geborgen
und das Auto vollgepackt, die Liste der Arbeiten bis zum nächsten Jahr ist gar nicht mehr soooo lang, doch wie sieht das Unterwassserschiff aus ??
Krantermin mit Hermann-Josef und einer neuen Taktik rückwärts zu fahren !! Der Rumpf ist besser als gedacht, 3 kg Muscheln waren nur unter dem Kielrand, der Rumpf
jedoch nur glibberig. Anders allerdings das Ruder, hier steht das volle Programm an - Schleifen - 7 Schichten Sperrgrund - 2 Lagen Antifouling ;-)) heb en boot en werk ....
Noch einige neue Polsterteile, Gardinen, eine neue Schlafstatt und das nächste Jahr kann kommen.
Winter 2010/11
Schläft der Skipper in der Koje, rammt die Mannschaft glatt ne Boje !
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